News

Goldpreis durchbricht 4.000-Dollar-Marke – ein geopolitisches Signal

In der Nacht zum Dienstag überschritt der Spotpreis für Gold erstmals die Schwelle von 4.000 US-Dollar je Feinunze (rund 3.475 EUR je Feinunze) bzw. 128.600 US-Dollar je Kilogramm (ca. 111.700 EUR/kg) (03:00 BST). Dieser Sprung ist weit mehr als eine Marktlaune: Er markiert eine fundamentale Neubewertung von Vertrauen im globalen Finanzsystem.

4.000 Dollar: Symbol und Strukturbruch

Die Rasanz des Anstiegs unterstreicht die Entschlossenheit staatlicher Akteure, Gold als ultimativen Wertanker zu sichern. Bemerkenswert: Erst vor sieben Monaten fiel die Marke von 3.000 US-Dollar je Feinunze (ca. 2.607 EUR) bzw. 96.450 USD/kg (ca. 83.800 EUR/kg) – nun wurde in Rekordtempo die nächste psychologische Schwelle durchbrochen.

Asien im Zentrum

Auffällig ist, dass der entscheidende Schritt über 4.000 Dollar während der asiatischen Handelsstunden erfolgte – wie schon zuvor beim Sprung über 3.000 US-Dollar. Dies unterstreicht die tektonische Verschiebung des ökonomischen Gravitationszentrums gen Osten, wo Goldkäufe besonders stark ausfallen.

Geopolitische Triebkräfte

Der Anstieg spiegelt nicht nur Inflationssorgen oder Marktspekulation wider, sondern vor allem geopolitische Verwerfungen. BRICS-Staaten und verbündete Länder arbeiten daran, sich von der Dominanz des US-Dollars und westlicher Finanzarchitekturen unabhängiger zu machen. Gold dient dabei als Rückgrat neuer Institutionen und als Schutz vor Finanzsanktionen – insbesondere seit der Beschlagnahmung russischer Reserven in Höhe von rund 300 Milliarden USD.

Parallel dazu setzen immer mehr Notenbanken auf Repatriierung ihrer Goldreserven. Laut einer Invesco-Studie (2023) lagerten bereits 68 % der goldkaufenden Zentralbanken ihre Bestände im Inland (2020: 50 %), bis 2028 sollen es 74 % sein. Vertrauen bedeutet hier nicht nur der Kauf von Gold, sondern auch dessen physische Verwahrung im eigenen Land.

Ausblick: Strukturelle Nachfrage bleibt

Trotz Rekordniveaus deuten die Ströme darauf hin, dass vor allem Asien weiter akkumulieren wird – während westliche Institutionen eher Gewinne realisieren. Die strukturellen Rückenwinde für Gold sind damit alles andere als erschöpft.

Und Silber?

Während Gold im Rampenlicht steht, hat auch Silber deutlich zugelegt. Der aktuelle Spotpreis
liegt bei 47,93 USD je Feinunze (ca. 41,77 EUR/oz) bzw. 1.540 USD/kg (ca. 1.341 EUR/kg). Doch das weiße Metall bleibt volatiler und stärker von industriellen Faktoren abhängig. Für Silberhalter heißt das: Balance wahren – Potenzial sehen, aber mit Absicherungsstrategien.

Disclaimer: Dieser Text sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Edelmetallen oder Wertpapieren dar. Sie dienen ausschließlich der persönlichen Information. Es wird keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben. Die Inhalte von Golden Rock Capital GmbH richten sich ausschließlich an natürliche Personen.